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    freiLand Potsdam
    Cafe hausZwei
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    Montag 05.04.2021 19:30

    Heimat - eine Besichtigung des Grauens

    der Abend geht online

    Heimat - eine Besichtigung des Grauens

    Den Link zur Veranstaltung findet ihr hier:
    https://youtu.be/sMRLJHKKv30

    Ablauf:
    19h30 Backstage: Thomas Ebermann, Thorsten Mense und Florian Thamer

    im Anschluss:

    Heimat- eine Besichtigung des Grauens Teil 1
    Bargang - ca. 12 Minuten Pause
    Heimat- eine Besichtigung des Grauens Teil 2

    ca. 22h00 - Ende


    Ostermontag noch nichts vor? Der Heimaturlaub abgesagt? Aus Anlass des zweijährigen Jubiläum
    der Premiere bringt das Café hausZwei den Anti-Heimatabend von Thomas Ebermann und
    Thorsten Mense auf die Online-Bühne:


    Vor zwei Jahren, am 5. April 2019, fand im Freiland Potsdam die Premiere unseres Anti-
    Heimatabends statt, zu einer Zeit, als vor dem deutschen Heimatboom kein Entrinnen möglich war.
    Im Anschluss haben wir über ein Jahr lang, an fast 40 Orten und mit über fünftausend
    Nestbeschmutzerinnen, Freunden, Genoss:innen, und auch so manchen Heimatliebenden,
    gemeinsam das Grauen besichtigt. Viele Auftritte sollten noch dazu kommen, Einladungen ins
    Heimatmuseum Schloss Schönebeck bei Bremen sowie nach Simmern im Hunsrück, quasi ins Herz
    der Bestie der Heimat-Trilogie von Edgar Reitz, waren deutliche Zeichen, dass wir begannen, mit
    unserer Kritik die Massen zu erreichen. Dann kam die Pandemie, und die Tour wurde, wie fast alles
    Kollektive und Schöne, jäh unterbrochen und auf Pause gestellt.

    So war es nicht unsere Kritik, sondern die Pandemie, die das Thema Heimat vorerst in die letzte
    Reihe im politischen Debattenzirkus verbannt hat. Wir sind uns aber sicher, dass sie sich dort nur
    ausruht, um in all ihrer gemütlichsten Gemeinheit erneut über uns herzufallen, sobald die nationale
    Identität den Menschen wieder wichtiger erscheint als die nationale Inzidenz. Die
    postpandemischen Verteilungskämpfe werden viele sein und hässlich werden, und in ihnen wird
    Heimat als Begründung zur Verteidigung des Privilegs wieder eine große Rolle spielen. Wir hoffen,
    dass auch wir dann wieder auf die Bühne zurückkehren, mit unserer „in ihrer Schamlosigkeit nicht
    überbietbaren Hetzveranstaltung gegen Deutschland" (AfD), um die neue Geborgenheit als
    Kleinhölle zu decouvrieren und zu zeigen, dass Heimatliebe und Hanau näher beieinander liegen,
    als viele glauben wollen. Noch aber müssen wir uns alle mit der pandemischen Zwangspause
    arrangieren, und so werden wir zusammen mit dem Freiland Potsdam den Anti-Heimatabend auf die
    Online-Bühne bringen: Am Montag, den 5. April 2021, um 19:30 Uhr, werden wir die
    Aufzeichnung eines Auftrittes im Polittbüro Hamburg vom November 2019 zeigen. Der Abend
    wurde professionell gefilmt und mit viel Arbeit aufbereitet und geschnitten, eigentlich wollten wir
    mit der Veröffentlichung bis nach dem letzten Auftritt unserer Tour warten. Nun aber werden wir
    ihn aus Anlass der zweijährigen Premierenjubiläums in voller Länge ins Internet bringen, mit
    einführenden Worten und Anmerkungen durch Thomas Ebermann und Thorsten Mense. Im
    Anschluss wird der Auftritt für alle frei zugänglich im Internet sein.

    Aus dem Ankündigungstext:

    Mit ihr wird für Zahnpasta und Banken geworben, der Trachtenhandel erzielt Umsatzrekorde und
    das provinzielle Kostüm enthemmt seine Träger/innen. Je trostloser das Kaff, desto hymnischer hat
    der Song zu sein, der seinen Liebreiz besingt. So fühlt man sich schonmal wie ein Baum, also tief
    verwurzelt und unumtopfbar, weil sonst Psyche und Identität Schaden erlitten. Im Namen von Idyll,
    Harmonie, Tradition, Brauchtum, Familie und weiterer Höllen wird gegen die Fremden und das
    Fremde zu Felde gezogen. Das und vieles mehr – das Absurde und das Gefährliche – wird an
    diesem Abend auf Bühne und Leinwand besichtigt und vorgeführt, nachgespielt und kommentiert,
    analysiert und in die Tonne getreten. Stets parteiisch auf der Seite der historischen und zukünftigen
    Opfer der Heimat.

    https://www.heimatfeindschaft.de