Mittwoch 31.05.2017 19:00
Mord verjährt nicht! - Der Auschwitz-Prozess in Neubrandenburg
Seit Februar 2016 soll sich Hubert Zafke, der 1944 als SS-Sanitäter im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz tätig war, vor Gericht verantworten. Ihm wird Beihilfe zum Mord in mindestens 3.681 Fällen vorgeworfen. Der Angeklagte zeigt keine Reue – und das Landgericht Neubrandenburg kein Interesse daran, die Frage der Schuld zu klären. Immer wieder wurde das Verfahren verschleppt, Überlebenden des Holocaust mit Missachtung begegnet. Staatsanwaltschaft und Nebenklage lehnen die zuständigen Richter wegen Befangenheit ab – einzigartig in der deutschen Justiz.
Das öffentliche Interesse an dem Prozess ist groß. Jedoch ist die Presseberichterstattung einerseits auf die Justizpannen, andererseits auf die Gebrechen des Angeklagten fokussiert. Aufgrund des hohen Alters des Angeklagten wird das Strafverfahren bisweilen infrage gestellt. Um die historische Einordnung der Taten, die Aufarbeitung des Holocaust nach 1945 und die Perspektiven von Opfern und Überlebenden von Auschwitz geht es in der öffentlichen Auseinandersetzung kaum.
Dem begegnet der Verein Context e.V. – mit Informationen zum laufenden Verfahren sowie zum historischen Geschehen. Auf einer Internetseite werden aktuelle Informationen zum Prozessverlauf gegeben. Daneben informieren Hintergrundartikel über den Angeklagten, das Tatgeschehen und die Ermittlungen. Das Projektteam begleitet das Verfahren zudem auf Facebook und Twitter.
www.auschwitz-prozess-nb.deDas öffentliche Interesse an dem Prozess ist groß. Jedoch ist die Presseberichterstattung einerseits auf die Justizpannen, andererseits auf die Gebrechen des Angeklagten fokussiert. Aufgrund des hohen Alters des Angeklagten wird das Strafverfahren bisweilen infrage gestellt. Um die historische Einordnung der Taten, die Aufarbeitung des Holocaust nach 1945 und die Perspektiven von Opfern und Überlebenden von Auschwitz geht es in der öffentlichen Auseinandersetzung kaum.
Dem begegnet der Verein Context e.V. – mit Informationen zum laufenden Verfahren sowie zum historischen Geschehen. Auf einer Internetseite werden aktuelle Informationen zum Prozessverlauf gegeben. Daneben informieren Hintergrundartikel über den Angeklagten, das Tatgeschehen und die Ermittlungen. Das Projektteam begleitet das Verfahren zudem auf Facebook und Twitter.
www.twitter.com/contextmv
In einem Offenen Brief fordern Überlebende des Holocaust und Vertreter_innen aus Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, das Hauptverfahren gegen Hubert Zafke unverzüglich neu zu eröffnen. Das Gericht habe die Rechte der Nebenklage missachtet und in der Welt den Eindruck erweckt, das Verfahren unbedingt verhindern oder sabotieren zu wollen, heißt es in dem Brief, der als Online-Petition unterzeichnet werden kann.