Café hausZwei #05´18
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Mit über 10.000 Menschen aus aller Welt nahmen auch wir an den jährlichen Befreiungsfeierlichkeiten des Konzentrationlages Mauthausen und seiner Nebenlager teil. Ein seltener Moment des Zusammenkommens vielseitigen Antifaschismus. An der WELT DES FREIEN MENSCHEN, als schönstes Denkmal für die Opfer mitzuwirken, baten uns einst die Häftlinge im Schwur von Mauthausen. Stattdessen? Heimat, Nation, Identität, Reaktion. Als Reiselektüre begleitete uns unter anderen Jean Améry. Wie es den Ausgeschlossenen ergeht, weil kaum ein Mitmensch weit und breit?
"Immer noch und täglich wieder finde ich mich in der Einsamkeit. Ich habe die Mörder von einst und die potentiellen Aggressoren von morgen nicht hineinzureißen vermocht in die moralische Wahrheit ihrer Untaten, weil mir die Welt in ihrer Totalität dabei nicht half. So bin ich allein wie einstens unter der Folter. Die um mich sind erscheinen mir nicht als Gegen-Menschen, wie damals die Peiniger. Sie sind die Neben-Menschen, nicht betroffen von mir und der mir zur Seite schleichenden Gefahr."
Jean Améry, Jenseits von Schuld und Sühne
In der verwalteten Welt gibt es wohl das Kürzel, BLK für Buchlaufkarte. Eine solche hat Jean Améry´s Jenseits von Schuld und Sühne, Bewältigungsversuche eines Überwältigten im Buchladen des Vertrauens, dem Sputnik. Das heißt, diese Schrift ist ständig vorrätig. Man kann ja mal `reinschauen´
Das Thema der kommenden Befreiungfeierlichkeiten lautet: `Niemals Nummer. Immer Mensch.´
Interessierte können sich gerne bei uns melden, wenn sie 2019 mit zu den Befreiungfeierlichkeiten fahren wollen.
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haltet zusammen
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