EN DE
    freiLand Potsdam

    ? freiLand moves utopia #4

    ✭ Wirklich schon vorbei? ✭
    ? freiLand moves utopia #4
    ✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭

    Leider ja. Die Move Utopia ging heute zuende. Die guten Neuigkeiten: We're back in town, noch voll mit Impressionen und Gedankenströmen. Bevor wir uns jedoch aus den durch Dauerregen und Schweiß an unseren Füßen festgepappten Socken pellen und auf dem Sofa in Reflektionen versinken, noch ein paar Eindrücke der letzten anderthalb Tagen auf dem Kongress der Utopist*innen.

    ✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭

    23. Juni – Freitag Abend: DJ*ane Workshop

    Locker-flockig und ohne Allüren empfing Galaxaura Ponchingitis die Interessierten zum Workshop. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde ging es ans Eingemachte: die Technikeinführung. Kurz und gut verständlich. Super. Nun die Platten, das Angleichen und „Cue"-en (bei CDJs, also wenn man mit USB-Sticks auflegt), die Übergänge, Reinfaden und so weiter. Es wurde viel gefragt und ausprobiert. Die Gruppe von anfänglich zehn Teilnehmer*innen war unmerklich auf knapp dreißig Personen angewachsen. Vier Stunden lang wurde hier der Grundstein für neue DJ*anes gelegt. Wir haben uns gefreut, dass die Mehrzahl der Teilnehmer*innen FLTI* waren. Wer weiß, vielleicht sieht man die eine oder andere nächstes Jahr hinterm Pult. Unsere absolute Lieblingsszene aus dem Workshop: Galaxaura erklärt das Angleichen von zwei Tracks einer Frau, die ihr Baby mit einem Tragetuch vor dem Körper trägt. Sie wird gefragt, ob das nicht zu laut sei für das Baby. Antwort: Achwo, das ist ganz ruhig, denn es trinkt gerade. Hammer!

    ✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭

    24. Juni – Samstag:

    Am Vormittag besuchen alle aus der freiLand-Projekthaus-Wandelwochen-Gang unterschiedliche Workshops zu Themen wie Herrschaftsverhältnisse uns unseren Bewegungen, die Geschichte des Tausches, Kritik der Tauschgesellschaft und (tausch-)befreite Utopie, demokratischer Föderalismus in Rojava (Nordsyrien) und eine Wildkräuterwanderung über das Gelände.

    Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Vernetzung. Zuerst trafen sich Organisator*innen und interessierte Supporter*innen der Wandelwoche Berlin-Brandenburg, darunter auch Axim Noise für das Freiland Potsdam. Bei der Diskussion um Möglichkeiten der Bewusstseinsschaffung für nachhaltiges Landwirtschaften im Flächenland wurde deutlich, dass die Herausforderungen nicht nur logistischer Natur sind. Bis zur diesjährigen Wandelwoche vom 7. bis zum 17. September 2017 wird sicher noch weiter getüftelt, wie wir diese einmalige Exkursionswoche unterstützen können.

    Danach trafen sich die anwesenden Spartacus Potsdam-Aktiven mit Mitgliedern der Leipziger Atopie Crew und den Menschen, welche die Biber Butze – einen neuen alternativen Club im Osten Leipzigs– gründen werden. Es wurde schnell klar, dass wir ähnliche Beats und Grundansätze haben. So ist die Atopie Crew z.B. auf Solidaritätspartys für emanzipatorische Strukturen in und um Leipzig spezialisiert. Und alle drei Kollektive versuchen gerade Awarenesskonzepte zu er- und überarbeiten. Ist gar nicht so einfach, Partys zu sicheren und diskriminierungsfreien Orten zu machen. Der Austausch kann da auf jeden Fall weiterhelfen. An Atopie und Biber Butze: Freuen uns schon riesig auf ein Wiedersehen!

    Zu guter Letzt schuf ein Netzwerk aus schnibbelnden Händen in der Küche die Grundlage für das Abendbrot. Kein Kohlrabi konnte unseren Klingen entfliehen.

    Der letzte Programmabend des Move Utopia, der zugleich der 40. Geburtstag der BUKO - Bundeskoordination Internationalismus (www.buko.info) war, wurde gebührend begangen und Finna mischte mit ihren Rhymes die Räuberhöhle auf. So offen, klar, emotional und politisch zugleich wurde selten ein Rap Konzert gesehen. Dicke Props dafür. Unser Lieblingssong war der letzte mit den folgenden Zeilen im Refrain: Ich erhebe meine Stimme und die Faust dazu / Wir sind eine Gang. Crew-love is true. Im Anschluss drehte Galaxaura die Plattenteller und lieferte ein abwechslungsreiches Set ab, das Netze aus Honig auf der Tanzfläche auswarf. Galaxaura, du haust uns immer wieder um. Danke!
    Bis zur Morgenröte, die eher pflaumig-grau schimmerte, genossen wir das Beisammensein. Mit der Aussicht auf Abbau und Goodbye am Sonntag Vormittag, wollte dann doch niemand so richtig ins Bett gehen. Tröstlich ist jedoch zu wissen, dass das Move Utopia ein Anfang ist, ein Spross sozusagen, aus dem noch viel erwachsen kann und wird.

    Tausend Dank an die Orga-Gruppe für die monatelange Vorbereitung und dafür, dass ihr diesen Diskursraum erschaffen habt.
    Unsere Liebe geht an die Koch-Crews, die hier über tausend Menschen versorgt haben. Selten so lecker, so bewusst und so regelmäßig gegessen.
    Und Danke, Danke, Danke an die Wandelwoche Berlin/Brandenburg, dass ihr uns eingeladen habt, dabei zu sein. Es war echt eine großartige Erfahrung, die uns einer Zukunft nach Bedürfnissen und Fähigkeiten ein Stück näher gebracht hat.

    ✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭✭