Sozialistische Pädagogik
Zur Vergegenwärtigung eines solidarischen und utopischen Lernbegriffs
Buchpräsentation und Gesprächsabend
Seit 1989 ist „Sozialistische Pädagogik" zu einem scheinbar historischen Begriff geworden. Linke beziehen sich heute auf „kritische" oder „emanzipatorische" Pädagogik. Denn der politische Gehalt erscheint vielen problematisch: Unfreiheit und Indoktrination werden mit der Realgeschichte assoziiert. Sozialistische Pädagogik aber darauf zu reduzieren geht fehl: In ihrer Entwicklung lassen sich sehr wohl fortschrittliche, humanistische und utopische Traditionen finden.
In der heutigen Krise des globalen Kapitalismus – und damit auch in der pädagogischen Krise der Vermittlung von Individuum und Gesellschaft – lohnt es, sich diese Traditionen wieder anzueignen. Es stellt sich die Frage, wie Pädagog*innen und politisch Engagierte innerhalb der kapitalistischen Widersprüche handeln können, um sowohl die persönliche Entfaltung als auch die kollektive Befreiung zum Ziel zu machen? Dabei geht es u. a. um die Spannungsfelder Politik und Pädagogik, Selbst- und Weltveränderung sowie Solidarität und Emanzipation.
Um dem nachzugehen und eine neue wie offene Diskussion anzustoßen, haben Benjamin Paul-Siewert, Robert Pfützner und Michael Winkler den Sammelband „Sozialistische Pädagogik. Eine kommentierte Anthologie" herausgegeben. Darin sind historische Quellentexten und aktuelle Kommentare vereint, die den Ausgangspunkt für diesen Vortrags- und Gesprächsabend bilden, der den Bogen zwischen Geschichte und Gegenwart schlagen will.
ReferentInnen:
Dr. Robert Pfützner, Lehrbeauftragter an der TU Darmstadt und Universität Hildesheim
Benjamin Paul-Siewert, M. A., Alumni der Rosa-Luxemburg-Stiftung