KLÄNGE DES VERSCHWEIGENS von Klaus Stanjek
Film und Gespräch
Ein detektivisches Dokumentarprojekt
Durch das Aufblättern eines Familiengeheimnisses begibt sich der Dokumentarfilm in die jüngere deutsche Vergangenheit und nähert sich tabubelasteten Zeiten wie weißen Flecken einer historischen Landkarte. Mein humorvoller Onkel lebte als Unterhaltungsmusiker in meiner Familie, wenn er nicht zu Gastspielen deutschlandweit unterwegs war. Erst mit 40 Jahren drang zu mir durch, dass er 8 Jahre in Nazi-KZ’s verbrachte (Dachau und Mauthausen) und dass er schwul bzw. bisexuell war, was er zeitlebens verheimlichen musste. Im Zuge meiner langwierigen Recherchen entdeckte ich, dass meine Mutter als 19-Jährige zwar vom KZ-Aufenthalt ihres Bruders wusste, aber sich dennoch für ihre Karriere beim BDM entschied, dass auch in so brutalen Konzentrationslagern wie Mauthausen turbulente Feste möglich waren – unter Beteiligung meines Onkels, und dass meine Heimatstadt Wuppertal, die sich so liberal und engagiert gab, einmal eine NSDAP-Hochburg war.
Klaus Stanjek wird zum Filmgespräch vor Ort sein. Desweiteren gibt es an diesem Abend Informationen zur diesjährigen Mauthausen-Gedenkfahrt des Deutschen Mauthausen-Komitee (Ost). Die Türen sind bereits ab 18h00 Uhr geöffnet. Zeit für Begegnung, Gespräche und kleinen Aperitivo.
http://www.klaenge-des-verschweigens.de/